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Apple veröffentlicht Beta von iOS 12.1.3

Gegen Stalking: Apple kündigt AirTag-Verbesserungen an

Apple reagiert auf die in der Vergangenheit immer wieder aufgekommenen Berichte über die Verwendung von AirTags zur Überwachung und zum Ausspionieren von Personen. Software-Änderungen sollen die Möglichkeiten diesbezüglich einschränken und zugleich transparenter über entsprechende Zusammenhänge informieren. Zudem will Apple die Funktion der AirTags und der „Wo ist?“-App über die kommenden Monate hinweg grundsätzlich verbessern.

Die Anstrengungen diesbezüglich und die daraus resultierenden Änderungen erläutert Apple ausführlich in einer umfassenden Stellungnahme. Dabei betont der Hersteller besonders auch die generellen Vorzüge seiner AirTags und der „Wo ist?“-App. So hätten seit der Markteinführung der AirTags im April vergangenen Jahres unzählige Nutzer über die positiven Aspekte der Verwendung eines AirTag zum Wiederfinden von Gegenständen wie Brieftaschen oder gar wichtigen Medikamenten berichtet.

Wenngleich der AirTag dafür entwickelt wurde, Menschen beim Auffinden persönlicher Gegenstände zu helfen, sei die unerwünschte Ortung von Personen oder fremden Dingen ein grundsätzliches gesellschaftliches Problem. Apple habe bereits bei der Entwicklung der AirTags zahlreiche Anstrengungen unternommen, um dergleichen einzudämmen oder zu unterbinden. Dazu zählen Apple zufolge insbesondere auch die Warnungen vor unwissentlich mitgeführten AirTags.

Updates sollen AirTag-Funktionen verbessern

Zu den von Apple angekündigten Schritten gehören zunächst erweiterte Hinweise beim ersten Einrichten der AirTags. Nutzern soll unmissverständlich klar gemacht werden, dass etwa das Verfolgen fremder Personen in zahlreichen Ländern als kriminelle Handlung gilt. Apple weist auch darauf hin, dass jeder AirTag eine eigene Seriennummer hat und auf diese Weise auch fest einer bestimmten Apple ID und damit Person zugeordnet werden kann.

Mit einer Reihe von Updates will Apple damit verbunden nicht nur die Zuverlässigkeit, sondern auch den Funktionsumfang der AirTags verbessern. Dazu zählen etwa die Möglichkeit zur präzisen Ortung von in der Nähe befindlichen „Stalking-AirTags“, erweiterte und ergänzende Warnungen vor diesen und eine Anpassung des Algorithmus, sodass Nutzer früher vor fremden, „ihnen folgenden“ AirTags gewarnt werden. Auch schein man bei Apple eingesehen zu haben, dass die von einem AirTag erzeugten Töne nicht nur im Vergleich zu Konkurrenzprodukten, sondern auch für zahlreiche Anwendungen schlicht zu leise sind. So wolle man für Warnungen künftig Tonfolgen verwenden, in denen vorrangig die lautesten mit einem AirTag generierbaren Töne abgespielt werden.

iPad: E-Mails als Anhang weiterleiten

iOS 11 auf dem iPad kann E-Mails als dedizierten (Datei‑)Anhang weiterleiten (forward attachment) und nicht nur eingebunden weiterleiten (forward inline) wie das iPhone. Zu danken ist dafür dem neuen iOS-11-Multitasking, dass für diese Aktion wie folgt verläuft:

Starte einen neuen E-Mail-Entwurf

Wische diesen Entwurf an den unteren Bildschirmrand

Ziehe eine E-Mail aus dem Posteingang, wische den E-Mail-Entwurf mit einem zweiten Finger zurück ins Bild und lasse dort die weiterzuleitende E-Mail fallen

Zugegeben: Das ist eine Funktion, die kaum jemanden interessiert. Aber das macht es gleichzeitig auch so besonders – weil jemand in Cupertino es für wichtig genug erachtete, dieses Feature zu berücksichtigen.

Jason Snell erinnerte in Upgrade an die Entwicklung von Multitasking (Episode #181 ab 0:59:20), die mit Split View, Slide Over und Bild-im-Bild unter iOS 9 begann, sich unter iOS 10 nicht veränderte (und Gerüchten zufolge für einen späteren Release verschoben wurde) und dann mit iOS 11 ausgesprochen runderneuert wieder die Bühne betrat. Natürlich kann das Zufall sein – natürlich. Die gelungene Ausarbeitung kann aber auch dem zweijährige Entwicklungszeitraum geschuldet sein, den das Team dafür hatte (und anscheinend zukünftig bekommt).

Klar ist: Die Reichweite von iOS ist inzwischen so groß, dass selbst seltene Bugs und holprig programmierte Features eine so große Anzahl von Nutzern betreffen, das Apple sich keine systemweiten Funktionen oder großen Softwareänderungen mehr leisten kann, die nicht komplett durchgebraten sind.

Ex-Microsoftler Steven Sinofsky fasst Apples zukünftige Herausforderung in seinem „Apple’s Software “Problem” and “Fixing” it“-Tweetstorm verständlich zusammen:

Apple veröffentlicht Beta von iOS 12.1.3

Registrierte Entwickler können die neue iOS 12.1.3 Beta aus Apples Developer Center herunterladen oder over-the-air installieren, sofern das richtige Konfigurationsprofil aus dem Developer Center installiert wurde. Dieses sorgt dafür, dass Apple erkennt, dass man ein registrierter Entwickler ist.

Apple scheint iOS 12.1.2 optimiert zu haben, um einige Notfall-Fehlerbehebungen und die oben genannten Softwareänderungen in China aufzunehmen, das Update zu beschleunigen und die ursprünglich für iOS 12.1.2 geplanten Änderungen auf iOS 12.1.3 zu übertragen.

Apple war gezwungen, iOS 12.1.2 früher als geplant zu veröffentlichen, nachdem ein chinesisches Gericht am 10. Dezember 2018 entschieden hatte, dass Apples iPhone 6s bis iPhone X zwei Qualcomm-Patente verletzt, die sich auf die Größenänderung und Neuformatierung von Fotos für Hintergrundbilder und den App-Umschalter beziehen.

Das Gericht verhängte ein vorläufiges Verkaufsverbot für das iPhone, das Apple dazu veranlasste, schnellstmöglich an der iOS-Software für China zu feilen. Apple änderte die Art und Weise, wie Apps geschlossen werden, wenn man eine geöffnete App aus dem App-Switcher heraus durchstreicht, und veränderte auch die Funktion zum Zuschneiden von Kontakt- und Hintergrundbildern.

Apple hat den Verkauf seiner iPhones in China trotz der Proteste von Qualcomm nicht eingestellt.

iOS 12.1.3 markiert das vierte Update auf iOS 12. Welche neuen Funktionen darin enthalten sind, ist noch ungewiss. iOS 12.1.3 enthält wahrscheinlich nur kleinere Änderungen.

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