Datenzentren im Rack-Format machen flexibel
Einfache Installation und unkomplizierter Rechenzentrumsbetrieb dank Vollintegration. Hyperkonvergente Systeme versprechen die perfekte Skalierbarkeit für alle Standardaufgaben.
Herkömmliche Rechenzentrumsstrukturen werden den zukünftigen Anforderungen an die Schnelligkeit und Flexibilität der Business-IT nicht mehr gerecht. Zu komplex und unflexibel ist deren Aufbau in Inseln und spezialisierten Einheiten.
Eine Weile wurde versucht, durch Tuning-Maßnahmen mit dem Datenwachstum und den Anforderungen an Bandbreite und Schnelligkeit mitzuhalten. Flash-Arrays beispielsweise beschleunigen den Zugriff auf Speicherinhalte enorm, WAN-Optimizer (Wide Area Networks) und Load-Balancer gewährleisten eine rasche Auslieferung über öffentliche Netze, und die Server-Virtualisierung hat für eine wesentlich bessere Auslastung und flexiblere Zuordnung von Rechenkapazität gesorgt.
All diese Maßnahmen ändern aber nichts an dem grundlegenden Dilemma: Anwender erwarten einen perfekten Service, und sie erwarten ihn in Tagen oder Wochen, nicht in Monaten oder gar Jahren. Schließlich sind sie das im privaten Umfeld längst so gewohnt. Die dafür nötige Flexibilität kann ein Rechenzentrum aber nur erbringen, wenn es weitgehend virtualisiert ist, sich also auf dem Weg zum Software-defined Data Center (SDDC) befindet.
Komplette SDDCs in großem Maßstab sind noch ein Wunschtraum, im Kleinformat kann man sie jedoch schon kaufen: sogenannte Hyper-converged Infrastructure Appliances (HCIAs) vereinen alle Leistungsmerkmale eines Rechenzentrums auf nur zwei Höheneinheiten – von virtuellen Servern über Speicher und Netzwerk bis hin zu Backup und Disaster Recovery. Vorangetrieben wurde die Entwicklung im Wesentlichen von zwei Neulingen am Markt: Nutanix und Simplivity.
Wie wichtig die etablierten Hersteller diese Kampfansage nehmen, zeigte sich schnell: Auf der VMworld 2014 stellte VMware seine eigene hyperkonvergente Infrastruktur unter dem Namen Evo:Rail vor. Das Unternehmen zeigte außerdem die Konzeptstudie Evo:Rack, mit der sich eine hyperkonvergente Infrastruktur über Dutzende von Racks aufbauen lässt – ein großer Schritt hin zum hochskalierbaren Software-defined Data Center.
Auch Hewlett-Packard nutzte die VMworld 2014, um seinen Einstieg in den Hyperkonvergenz-Markt anzukündigen. Unter dem sperrigen Namen HP ConvergedSystem 200-HC StoreVirtual System stellte das Unternehmen eine hyperkonvergente Appliance vor, die hauptsächlich auf HP-Hard- und -Software sowie VMwares vCenter als Managementplattform beruht.