Ist das Netzwerk die Evolution von Holacracy?
Sofortabschreibung von Computerhardware und Software möglich
10. März 2021
Sofortabschreibung von Computerhardware und Software möglich
Hintergrund
Wirtschaftsgüter, die durch den Steuerpflichtigen zur Erzielung von Einkünften genutzt werden und deren Nutzung sich über einen mehrjährigen Zeitraum erstreckt, werden grundsätzlich linear über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Für Computer, Peripheriegeräte und Software sahen die amtlichen AfA-Tabellen vom 15.12.2000 bislang eine Nutzungsdauer von drei Jahren vor. Für betriebswirtschaftliche Softwaresysteme (ERP-Software) wurde nach dem BMF-Schreiben vom 18.11.2005 grundsätzlich ein Zeitraum von fünf Jahren als betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer angenommen.
Beschluss vom 19.1.2021
In ihrer Videokonferenz vom 19.1.2021 fassten die Bundeskanzlerin sowie die Regierungschefs der Bundesländer u.a. folgenden Beschluss: „Zur weiteren Stimulierung der Wirtschaft und zur Förderung der Digitalisierung werden bestimmte digitale Wirtschaftsgüter rückwirkend zum 1. Januar 2021 sofort abgeschrieben. Damit können insoweit die Kosten für Computerhardware und Software zur Dateneingabe und -verarbeitung zukünftig im Jahr der Anschaffung oder Herstellung steuerlich vollständig berücksichtigt werden. Gleichzeitig profitieren davon auch alle, die im Homeoffice arbeiten. Die Umsetzung soll untergesetzlich geregelt und damit schnell verfügbar gemacht werden.“
BMF-Schreiben vom 26.2.2021
Die Finanzverwaltung hat den Beschluss mit Schreiben vom 26.2.2021 umgesetzt. Danach kann für bestimmte Computerhardware (einschließlich zugehöriger Peripheriegeräte) sowie für die zur Dateneingabe und -verarbeitung erforderliche Betriebs- und Anwendersoftware eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von einem Jahr zugrunde gelegt werden. Dieses Wahlrecht ermöglicht also einen Abzug der entsprechenden Anschaffungs- oder Herstellungskosten im Jahr der Anschaffung bzw. Herstellung in voller Höhe.
Die begünstigte „Computerhardware“ wird im Schreiben abschließend aufgezählt und umfasst insbesondere:
Desktop-Computer
Notebook-Computer, u.a. mit Tablet-Computer, Slate-Computer, mobilem Thin-Client
Desktop-Thin-Client
Workstation
Mobile Workstation
Small-Scale-Server
Dockingstation
Externes Netzteil
Peripherie-Geräte mit Eingabegeräten (u.a. Tastatur, Maus, Grafiktablet, Scanner, Kamera, Mikrofon, Headset), externen Speichern (u.a. Festplatte, DVD-/CD-Laufwerk, Flash-Speicher (USB-Stick), Bandlaufwerke (Streamer)) und Ausgabegeräten (u.a. Beamer, Plotter, Headset, Lautsprecher und Computerbildschirm oder auch Monitor oder Display sowie Drucker)
Die Computerhardware muss nach EU-Verordnung den Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung von Computern und Computerservern genügen.
Als Software wird die Betriebs- und Anwendersoftware zur Dateneingabe und -verarbeitung erfasst. Begünstigt sind neben Standardanwendungen auch Individualsoftware einschließlich ERP-Software, Software für Warenwirtschaftssysteme oder sonstige Anwendungssoftware zur Unternehmensverwaltung oder Prozesssteuerung.
Zeitliche Anwendung
Die verkürzte Nutzungsdauer findet erstmals Anwendung für Wirtschaftsjahre, die nach dem 31.12.2020 enden. Für Wirtschaftsgüter des Privatvermögens, die zur Einkünfteerzielung verwendet werden, gilt die Neuregelung entsprechend ab dem Veranlagungszeitraum 2021.
Auch für Wirtschaftsgüter, die in früheren Jahren angeschafft wurden und deren alte betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer noch nicht abgelaufen ist, besteht die Möglichkeit der Sofortabschreibung des Restwerts im Veranlagungszeitraum 2021. Beispiel: Ein Unternehmen hat im Jahr 2019 eine neue ERP-Software implementiert und zunächst über fünf Jahre abgeschrieben. Der zum 31.12.2020 noch bestehende Restbuchwert kann im Jahr 2021 vollständig abgeschrieben werden.
Ergänzender Hinweis
Derzeit ist nicht abschließend geklärt, ob der protokollierte Wunsch der Ministerpräsidentenkonferenz vom 19.1.2021, wonach diese Wirtschaftsgüter „sofort abgeschrieben“ bzw. „im Jahr der Anschaffung (…) steuerlich vollständig berücksichtigt werden“ können, durch die im BMF-Schreiben vom 26.2.2021 fehlende ausdrückliche Bezeichnung als „Sofortabschreibung“ auch so umgesetzt werden kann. Es kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass Teile der Finanzverwaltung die Vorgabe als Abschreibung pro rata temporis über einen Zeitraum von zwölf Monaten interpretieren. Hier wäre eine zeitnahe Klarstellung wünschenswert.
Unternehmernetzwerk zur nachhaltigen Industriewasserwirtschaft initiiert
Unternehmernetzwerk zur nachhaltigen Industriewasserwirtschaft initiiert
Cluster- und Standortdialog im Regionalen Wachstumskern Spremberg
Spremberg, 9. April 2014. Der Regionalen Wachstumskern (RWK) Spremberg gründet Deutschlands erstes Kompetenzzentrum für Industriewasserwirtschaft. Ein innovatives Unternehmernetzwerk will hier gemeinsam mit Hochschulen und Forschungszentren nachhaltige Lösungen zur Prozesswassernutzung und zur Abwasseraufbereitung realisieren. Darauf verständigten sich die 120 Teilnehmer beim Cluster- und Standortdialog, zu dem das Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg und der RWK Spremberg heute in den Industriepark Schwarze Pumpe eingeladen hatte.
Die wasserwirtschaftliche Infrastruktur im RWK Spremberg wurde seit den 1990er-Jahren nahezu komplett modernisiert. Im Industriepark Schwarze Pumpe ging bereits 2005 eine der modernsten Industrie-Kläranlagen in Betrieb. Jetzt soll hier auch das deutschlandweit erste Kompetenzzentrum für Industriewasserwirtschaft Fuß fassen, als Plattform für Innovationen und deren Vermarktung.
„Sauberes Wasser ist mittlerweile nicht nur in den Entwicklungsländern ein kostbares Gut. Auch unser Grundwasser ist zu Teilen anthropogen belastet. Und wenn man bedenkt, dass 20 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs auf die Industrie entfallen, dann ist klar, wie wichtig uns eine ökonomische und ökologische Industriewasserwirtschaft auf den internationalen Märkten sein muss“, erklärte Ralf Christoffers, Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg, zur Eröffnung des Cluster- und Standortdialogs im RWK Spremberg. „Brandenburger Unternehmen können erheblich von Investitionen in eine nachhaltige Industriewasserwirtschaft und Clean Technologies profitieren. Damit stärken sie ihre Wettbewerbsposition auf den globalen Märkten und treiben auch die Internationalisierung der Wirtschaft im Land voran. Das wollen wir mit dem Cluster- und Standortdialog gezielt unterstützen.“
Christine Herntier, Bürgermeisterin der Stadt Spremberg, stellte die außerordentlichen Standortqualitäten der Lausitz heraus: „Die Lausitz überzeugt durch ihre vielfältige Wirtschaftsstruktur ebenso wie durch ihre besondere Industriekompetenz und -akzeptanz. Dazu tragen unsere leistungsfähigen Infrastrukturen für die Industriewasserwirtschaft bei. Allerdings hat die Vergangenheit Wunden in den Wasserhaushalt unserer Region gerissen, die uns immer noch vor große Herausforderungen stellen. Stichwort: klare Spree.“ Hier soll das neue Kompetenzzentrum Industriewasserwirtschaft im RWK Spremberg Perspektiven eröffnen. „Indem wir die Kräfte der Akteure aus der produzierenden Industrie, der Entsorgungswirtschaft und der Forschung vor Ort bündeln, können wir nachhaltige Lösungen finden und umsetzen“ fügt Manfred Heine, Bürgermeister der Gemeinde Spreetal, hinzu.
Der Cluster- und Standortdialog vermittelte dafür einen umfassenden Überblick über aktuelle Themen der Industriewasserwirtschaft und zeigte insbesondere die Bedeutung der Clean Technologies als Innovationstreiber auf. Zehn Expertenvorträge sowie die abschließende Führung durch die Abwasserbehandlungsanlage ABA I im Industriepark Schwarze Pumpe präsentierten gängige Lösungen aus der industriellen Praxis und konkretisierten die zukünftigen Herausforderungen der Industriewasserwirtschaft. Darüber hinaus bot das Symposium den Teilnehmern im Rahmen einer Begleitausstellung eine Plattform zum aktiven Networking. „Ein zukünftiges Netzwerk Industriewasserwirtschaft wird die Energie- und Ressourceneffizienz in der Prozesswassernutzung und der Abwasseraufbereitung steigern und somit handfeste Mehrwerte für die Unternehmen der Region schaffen. Gleichzeitig werden im Kompetenzzentrum neue Dienstleistungen, Produkte und Verfahrenstechniken entwickelt, mit denen sich Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen als Innovationstreiber der Industriewasserwirtschaft international positionieren können,“ resümierte Dr. Peter Eulenhöfer von der ZukunftsAgentur Brandenburg die Dialogveranstaltung.
Ist das Netzwerk die Evolution von Holacracy?
Agile Organisationsmodelle sind in aller Munde. Unternehmen suchen nach neuen Möglichkeiten, sich in Anbetracht der steigenden Anforderungen des Marktes effizient organisieren zu können. Aber was sind agile Organisationen überhaupt und wo sind die Unterschiede?
Wieso agile Organisationensmodelle existieren
Durch die zunehmende Vernetzung von Mensch und Maschine ergeben sich neu komplexe Aufgabenstellungen; wir entwicklen uns von nachvollziehbarer Kausalität zu komplexer Korrelation. Die bisherigen Organisationsformen sind nicht mehr in der Lage, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten. Entsprechend häufen sich gesellschaftliche Phänomene wie «Burnout» oder «Boreout». Die Überforderung der Führungskräfte, respektive die Orientierungslosigkeit von Mitarbeitenden ist offensichtlich.
Bildquelle Appelo
Einer komplexen Aufgabenstellung kann nur noch eine agile, responsive Organisation gerecht werden. Basierend auf dem agilen Manifest bedeutet diese Erkenntnis, dass ein zukünftiges Unternehmen die folgenden Eigenschaften aufweisen muss:
Individuen und Interaktionen statt Prozesse und feste Rollen
funktionierende Beziehungen statt umfassende Regelwerke
Zusammenarbeit mit dem Kunden statt Vertragsverhandlungen
Reagieren auf Veränderungen statt blosses Befolgen einer Strategie
Holacracy in Kürze
Holacracy ist der momentan populärste Vertreter der agilen Organisationen. In den Grundsätzen basiert Holacracy auf Eigenverantwortung und Zweck. So werden Teams und Führungskräfte durch selbstorganisierende Kreise und Rollen ersetzt. Ein Kreis verfolgt dabei immer einen, selbst gewählten oder von einem grösseren Kreis verliehenen, Zweck. Oft sind solche Kreise rund um ein Lösungsfeld oder einen Kunden gebildet, um den bestmöglichen Fokus auf Kundenbedürfnisse zu erzielen. Zur Koordination der Arbeiten wird in sogenannten Tactical Meetings der Fortschritt und mögliche Probleme besprochen. Sämtliche zu leistende Arbeit wird in Rollen definiert. Arbeiten, die nicht in Rollen spezifiziert sind, werden nicht ausgeführt. Sollte dies zu unüberbrückbaren Spannungen führen, werden diese in einem vordefinierten Ablauf besprochen und gelöst; das sogenannte Governance Meeting. Dadurch entsteht Klarheit und Transparenz in der gesamten Organisation.
Der inspiratio Netzwerk Entwurf
Das von mir co-gegründete Unternehmernetzwerk inspiratio basiert genau wie Holacracy auf Eigenverantwortung und Zweck. Jedes Unternehmen folgt komplett eigenständig einem Zweck; dem Purpose. Es existiert keine übergeordnete Entscheidungsgewalt. Dadurch kann jedes Unternehmen alle notwendigen Schritte zur Zweckerfüllung komplett eigenständig, ohne zwingende Absprache mit anderen Unternehmen, umsetzen. Es ist auch jedem Unternehmen freigestellt, eine oder mehrere Marken zur Zweckerfüllung zu etablieren. Die Grundlage für das gemeinsame Verständnis zur Zusammenarbeit innerhalb vom Netzwerk wird in einer Charta festgehalten. Hier als Inspiration ein Auszug der inspiratio Charta:
Werte
Wir glauben daran, dass eine ehrliche, offene und von Vertrauen geprägte Zusammenarbeit zu nachhaltigen Kundenbeziehungen führt. Vision
Wir sind das führende Netzwerk für kreative und einzigartige Lösungen in den Bereichen Design, Kommunikation und Technologie. Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit im Netzwerk ist geprägt von Transparenz und Respekt.
Fazit und Gegenüberstellung
Die offene Titelfrage möchte ich im Fazit noch beantworten: Ich denke nicht, dass die inspiratio Netzwerk Organisation die Evolution von Holacracy darstellt. Die Eigenschaften und Anwendungsfelder sind dazu zu verschieden. Eine einfache Gegenüberstellung, auf der Basis des agilen Manifest, verdeutlicht dies:
Holacracy Rollen vor Menschen
Regelwerke für mehr Transparenz
Kundenorientierung auf Basis von Strukturen
Agilität dank definiertem Change Prozess inspiratio Netzwerk Menschen vor Rollen
Beziehungen und Vertrauen in Individuen
Kundenorientierung auf Basis von Beziehungen
Agilität auf Basis des Unternehmertums
Ich bin der Überzeugung dass, insbesondere für KMUs, eine Netzwerk Organisation zur Lösung von komplexen Aufgabenstellungen eine wichtige Voraussetzung werden wird. Wie eng die Zusammenarbeit zwischen den Firmen sein muss, ist dabei auch wieder selbst zu definieren. Jede Organisationsform bringt Vor- und Nachteile mit sich. Welche Vorteile als wichtig angesehen werden, muss jedes Unternehmen für sich beantworten. Schlussendlich wird die Evolution, beispielsweise in Richtung einer Teal Organisation, nie einen Endzustand erreichen.
Von Mensch zu Mensch, basiert auf Vertrauen und Selbstbestimmtheit. Für eine maximale Flexibilität am Markt #agileorganisation
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