So bauen Sie einen PC zusammen
Einen PC zusammenzuschrauben ist nicht schwieriger als einen Schrank von Ikea aufzubauen. Lesen Sie, welches Werkzeug Sie benötigen, was Sie beachten und in welcher Reihenfolge Sie vorgehen müssen.
Im Artikel „270-Euro-PC mit SSD“ geht es um die Komponenten, aus denen ein PC besteht. Dieser Artikel widmet sich dem Thema, wie Sie aus den Einzelteilen einen funktionstüchtigen PC zusammenbauen. Dabei können Sie diese Anleitung auch auf beliebige andere Computer anwenden.
Der Artikel gliedert sich in mehrere Abschnitte. Zunächst wird geklärt, was Sie für den Zusammenbau benötigen und was Sie im Umgang mit den elektronischen Komponenten beachten sollten. Im Anschluss daran lesen Sie, wie aus den Teilen ein fertiger PC wird.
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Zuerst richten Sie sich das Werkzeug für den Zusammenbau her und verhindern, dass statische Aufladung die elektronischen Komponenten beschädigt.
Schraubendreher-Set: Dieses Feinmechaniker-Schraubendreher-Set kostet 8 Euro und enthält alles, was Sie an Werkzeug benötigen Die Anforderungen an das Werkzeug beim Zusammenbau eines PCs sind gering. Sie brauchen nicht mehr als Kreuzschlitzschraubendreher in verschiedenen Größen. Am besten eignet sich ein Uhrmacher- oder Feinmechaniker-Schraubendreher-Set. Solche Sets gibt es im Handel bereits für 8 Euro. Alternativ können Sie einen Schraubendreher verwenden, bei dem sich die Köpfe wechseln lassen.
Schraubendreher-Set: Dieses Feinmechaniker-Schraubendreher-Set kostet 8 Euro und enthält alles, was Sie an Werkzeug benötigen
Beachten Sie beim Zusammenbau unbedingt das Drehmoment, mit dem Sie die Schrauben anziehen. Da die Gewinde der Schrauben meist sehr fein gearbeitet sind, sollten Sie die Schrauben nicht zu fest anziehen. Zu viel Kraft kann das Gewinde zerstören, dann rutscht die Schraube durch. Ziehen Sie deshalb die Schrauben nur so weit an, bis Sie den ersten festen Widerstand spüren. Die Komponenten sind dann bereits ausreichend fixiert.
Mehr Kraftaufwand kann dazu führen, dass sichdie Schrauben später nicht mehr lösen lassen – etwa wenn Sie eine Komponente tauschen wollen.
Besonders in der Winterzeit ist die statische Aufladung ein Thema, wenn Sie mit elektronischen Bauteilen hantie ren. Grund: Die statische Aufladung kann sich besonders gut bei niedriger Luftfeuchtigkeit aufbauen, weil trockene Luft ein sehr schlechter Leiter ist. Folge: Hier entstehen Spannungen von mehreren 1000 V, die sich dann blitz artig auf den Prozessor oder den Arbeitsspeicher entladen und die empfindlichen Transistoren beschädigen.
Um Entladungen zu vermeiden, sollten Sie vor der Arbeit einen Potenzialausgleich durchführen – also die aufgeladene Spannung ableiten. Am einfachsten geht das, wenn Sie mit der Hand kurz an einen kalten Heizkörper oder an ein Wasserrohr fassen.
Potenzialausgleich: Statische Aufladungen können elektronische Komponenten beschädigen. Antistatikarmbänder neutralisieren diese Spannungen Profis verwenden dafür ein Antistatikarmband für rund 9 Euro oder eine Antistatikmatte, auf die man sich während der Arbeit stellt.
Potenzialausgleich: Statische Aufladungen können elektronische Komponenten beschädigen. Antistatikarmbänder neutralisieren diese Spannungen
Beim Zusammenbau eines PCs benötigen Sie Fingerspitzengefühl. Das liegt daran, dass einige Schrauben sehr klein sind oder dass die Bohrungen, in die sie gehören, nur schwer zugänglich sind.
Ein typisches Beispiel: die Befestigungsschrauben des Mainboards. Diese Schrauben sind geradezu winzig und die Bohrungen häufig zwischen Kondensatoren versteckt. Seien Sie hier besonders vorsichtig, damit Sie nicht versehentlich mit dem Schraubendreher abrutschen und die Platine verletzen.
Eigentlich gilt beim Zusammenbau folgende Maxime: Jedes Teil und jede Schraube passt exakt in die Anschlüsse oder Gewinde des PCs. Sobald Sie Kraft aufwenden müssen, liegt ein Fehler vor. Überprüfen Sie in einem solchen Fall, ob die Orientierung der Steckkarte oder des Speichermoduls stimmt oder ob Sie die richtige Schraube verwenden. Wenn Sie diesen Grundsatz beherzigen, kann nichts schiefgehen.